Penang: wo Kolonialcharme auf Asien trifft

Als ich aufwache, geht gerade die Sonne auf. Unser Kreuzfahrtschiff - die Mariner of the Seas - steuert den Hafen von Penang an, genauer gesagt von Georgetown, einer Stadt in Malaysia, deren Namen ich vor meinen Reiseplanungen noch nie gehört hatte. Penang ist eine Insel. Georgetown deren Hauptstadt.

Vielseitige Insel

Hier prallen Tradition und moderne aufeinander. An jeder Straßenecke. Kolonialcharme versus asiatische Einflüsse. Großbritannien trifft auf Indien, China und Arabien. (Fast) nirgendwo sonst auf dieser Welt leben Hinduisten, Buddhisten und Muslime so friedlich und vor allem so dicht nebeneinander. Im Umkreis weniger Meter stehen Tempel aller großen Weltreligionen dicht beieinander. 

Und so wundere ich mich nicht, als ich lese, dass In Penang der schönste Tempel Südostasiens steht. Der Kek Lok Si ist dabei nicht nur besonders schön, sondern auch besonders groß. Seit seiner Gründung 1890 wird er ständig erweitert. Hier finden sich verschiedene Tempelhallen, Höfe und Tempeltürme. Und über alledem wacht eine Göttin aus Bronze am höchsten Punkt des Tempels, der an einem Berg liegt. Zur Göttin hinauf kommt man mit einer Art Aufzug gegen eine geringe Gebühr. 

Bis auf den Aufzug für die letzten Meter nach oben, führen verschiedene Wege zu den einzelnen Bestandteilen des Gotteshauses. Besonders eindrucksvoll ist die Pagode der Zehntausend Buddhas. Sieben Stockwerke ist sie hoch und vereint dabei drei unterschiedliche buddhistische Baustiele. Der untere Teil wurde im chinesischen, der Mittelbau im thailändischen und der oberste Teil im burmesischen Stil gebaut. Auch ansonsten ist der Baustil sehr abwechslungs- und facettenreich. 

Wer den Tempel besuchen möchte und wenig Zeit hat, sollte eine geführte Tour beim Schiff buchen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist man doch recht lange unterwegs. Zudem können die geschulten Tour-Guides wirklich sehr viel interessantes zum Tempel aber auch zur Kultur der Malaien berichten. Eine weitere Alternative wäre es, den Weg vom Schiff mit einem Taxi zurückzulegen. Das wäre aber nicht wesentlich günstiger gewesen, als die geführte Tour zu buchen.

Wir haben immer wieder genügend Zeit, um uns in Ruhe umzusehen und auch den Ausblick vom Tempel auf die Stadt zu genießen. 

Oben angekommen, müssen wir erst eine gute halbe Stunde nach der Ankunft wieder den Weg nach unten antreten. Und so können wir die Statue der Kuan Yin bestaunen.

In Penang gibt es nicht nur den schönsten Tempel Südostasiens, sondern auch  das beste Essen der Welt. Davon können wir uns nach dem Tempelbesuch in einem der vielen Hawker-Markets - einer Art Food.Courts - selbst überzeugen. Auch hier sind wir flexibel. Können bestellen, auf was wir Lust haben und haben genügend Zeit um uns unser Menü in Ruhe schmecken zu lassen. 

Chinesische und indische Spezialitäten gibt es hier ebenso wie japanische und frisches Obst. Ich entscheide mich für Teigtaschen mit einer leckeren Füllung, eine Art Mini-Kiwis, Jack-Fruit, frische Ananas und Mango. Mein Mann ist Reis mit Hühnchen. Es hätte auch noch sehr viel exotischere Gerichte gegeben. 

Die Gerichte werden alle frisch zubereitet und an den Tisch geliefert, dessen Nummer man zuvor genannt hat. Der Service ist perfekt. Der Preis mehr als in Ordnung und der Geschmack wirklich sehr gut. 

Nach dem Essen bringt uns unser Bus zurück zum Schiff und wir nutzen den Rest der Zeit um Penang auf eigene Faust zu erkunden. 

Direkt gegenüber des Hafens liegt Fort Cornwallis. Dieses war nach der Landung der Briten unter unter Captain Francis Light im Jahre 1786 erbaut worden. Heute ist es ein Freilichtmuseum - inklusive W-Lan. Dieses nutzen wir, um mit unseren Familien und Freunden zu Hause zu kommunizieren, bevor wir uns das Museum in Ruhe ansehen.

Besonders viele Besucher gibt es an unserem Besuchstag nicht.  Schade eigentlich, denn die Geschichte und die einzelnen erhaltenen Teile des Forts sind wirklich interessant. 

Gleich gegenüber des Forts befindet sich der Clock-Tower. Ein Erbe aus der Kolonialzeit. Hier über die Straße zu kommen, ist gar nicht so einfach. Hier merkt man am deutlichsten, dass man sich in Asien und nicht in Großbritannien befindet. 

Ein weiteres, deutliches Indiz ist das Wetter. Mittlerweile ist es früher Nachmittag und bereits ziemlich schwül und heiß. Trotzdem machen wir uns auf den Weg in die "Innenstadt" von Penang. Hier gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Verschiedene Tempel, die Clan Jetties und viele Kunstwerke. 

Ein Großteil der "Innenstadt" ist UNESCO Weltkulturerbe. Zunächst landen wir in einer sehr prunkvollen Straße - der Beach Street - gesäumt von Banken und teuren Geschäften. Etwas weiter des Wegs finden wir chinesische Tempel und Clan-Häuser, Street-Art, hinduistische Temple und die Kapitän Kling Moschee. 

Wir machen einen Abstecher nach Little-India, wo die Schwüle auf gigantische Räucherstäbchen trifft. Der Asphalt brennt unter der Sonne. 

Und so machen wir uns dann doch schneller als ursprünglich geplant auf den Rückweg zum Schiff. Wer mehr Zeit bzw. Kondition bei Hitze und Schwüle hat, kann in Penang mehr als nur ein paar Stunden verbringen. Penang ist eine fantastische Stadt. Für Asienanfänger wie mich, ebenso für Asienerfahrene. 

Georgetown aber auch der Rest der Insel hat viel zu bieten. Toll sind sicherlich auch die Schmetterlingsfarm, der Botanische Garten, der Penang Hill und die verschiedenen Museen. Sollte sich mir die Chance bieten, würde ich dieser wundervollen Insel noch einmal einen Besuch abstatten. Verbinden lässt sich das beispielsweise mit einem Badeurlaub auf Langkawi - einem wundervollen Inselparadies, zu dem ich bereits einen Blogartikel verfasst habe und/oder einem Aufenthalt in Kuala Lumpur. 

Bist du schon in Penang gewesen und hast noch Tips für mich? Oder hast du Fragen? Ich freue mich über Kommentare. 

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